Der Kontokorrentkredit: Worauf besonders Handwerksbetriebe achten müssen

Kreditlinie, Überziehungslinie, Unternehmer-Dispo – hinter diesen Bezeichnungen versteckt sich im gewerblichen Bereich der sogenannte Kontokorrentkredit. Damit keine unnötig hohen Kosten entstehen, gibt es bei dieser Finanzierungsart einiges zu beachten.

Kreditlinie, Überziehungslinie, Unternehmer-Dispo – hinter diesen Bezeichnungen versteckt sich im gewerblichen Bereich der sogenannte Kontokorrentkredit. Dieser funktioniert ähnlich wie der Dispositionskredit (Dispo) im Privatbereich: Einmal ausgehandelt, kann der Kontokorrentkredit von Selbstständigen oder Unternehmern spontan bis zum ausgemachten Limit genutzt werden, wenn sie freie Mittel benötigen.

Verwendungszwecke: Dafür nutzen Handwerker den Kontokorrentkredit

Der Kontokorrentkredit unterliegt keinem bestimmten Verwendungszweck und kann frei genutzt werden. Selbstständige Handwerker und Handwerksunternehmen verwenden die Kreditlinie beispielsweise bei spontanen Ausgaben wie unvorhergesehenen Großaufträgen, bei denen man in Vorleistung für Material oder Personal gehen muss. Während der Corona-Krise wurde der Kontokorrentkredit oft auch zur Überbrückung genutzt – ein kostspieliges Unterfangen.

Drei Tipps für Handwerker, worauf sie beim Kontokorrentkredit achten sollten

Tipp Nr. 1: Achtung! Nicht dauerhaft nutzen

Der Kontokorrentkredit ist in der Regel teuer in der Nutzung. Es werden von Banken hohe Zinsen veranschlagt, da diese Form des Kredits für Finanzanbieter ebenfalls mit mehr Aufwand verbunden ist. Die Mittel, die im Kreditvertrag zugesichert werden, müssen schließlich auch verfügbar und jederzeit abrufbar sein. Zinssätze im zweistelligen Bereich sind gerade für kleine Betriebe und Selbstständige keine Seltenheit. Für Handwerker, die den Kontokorrentkredit nutzen möchten, sei deshalb ganz klar empfohlen: Verwenden Sie den Kredit dafür, wofür er gedacht ist! Er ist eine Notfalloption in Ausnahmen und nur für kurze Zeiträume – wenn dringend Gehalt gezahlt, Ware für Großaufträge gekauft oder ein Ausfall einer Maschine kompensiert werden muss. Wenn Sie in eine Situation kommen, in der Sie als Handwerker regelmäßig und über längere Zeiträume Ihren Kontokorrentkredit nutzen müssen, sollten Sie Alternativen wahrnehmen. Diese finden Sie in Tipp Nr. 3.

Tipp Nr. 2: Vorhandene Konditionen regelmäßig prüfen lassen

Corona hat nochmals deutlich gemacht, dass Liquidität für jedes Unternehmen das A und O ist. Sprich: Ob Selbstständiger oder kleines Unternehmen, man sollte immer in der Lage sein, kurzzeitige Krisen möglichst leicht abzufedern und dafür Zugang zu freien Mitteln haben. Der Kontokorrentkredit gehört dazu. Damit dieses Finanzinstrument aber auch sinnvoll genutzt werden kann, müssen die Konditionen (Zinssatz und ggf. Bereitstellungsgebühren) in einem vernünftigen Rahmen liegen. Bei Zinssätzen im hohen einstelligen oder sogar zweistelligen Bereich lohnt sich eine Prüfung durch externe Finanzexperten. Viele Handwerker verhandeln ihren Kontokorrentkredit nicht nach, sondern belassen ihn für viele Jahre auf demselben Niveau. Ein großer Fehler: Gerade wirtschaftlich gut dastehende Handwerksbetriebe können beim Kontokorrentkredit die Konditionen nachverhandeln. Hier lohnt es sich, einen Fachmann für solche Verhandlungen und die Prüfung der Konditionen zu Rate zu ziehen.

Tipp Nr.3: Alternativen prüfen

Wird regelmäßig auf den Kontokorrentkredit zugegriffen, weil ständiger Liquiditätsbedarf besteht, lohnt es sich für Unternehmer, Alternativen in Betracht zu ziehen. Dafür kommen unterschiedliche Finanzierungslösungen je nach Verwendung der Mittel in Frage: Die gängigste und flexibelste Lösung ist es, den monatlichen Fehlbetrag durch eine Sockelfinanzierung zu decken. Dafür wird ein einmaliger Betriebsmittelkredit zu besseren Konditionen als der Kontokorrentkredit aufgenommen, der genau in der Höhe der regelmäßigen Ausgaben liegt, die das Konto belasten. Diese Mittel bilden einen Finanzsockel, die Nutzung der Kreditlinie wird vermieden. So sparen Sie als Unternehmer mitunter langfristig hohe Summen an Zinskosten ein.

Wird der Kontokorrentkredit zum Einkauf von Waren und Rohstoffen genutzt, kann eine Einkaufsfinanzierung die Lösung sein. Dabei wird gemeinsam mit dem Spezialfinanzierer ein Limit festgesetzt, für das der Handwerker regelmäßig Material bei seinen Wunschhändlern und Lieferanten einkaufen kann. Die Rechnung leitet er dann an den Finanzierer weiter, der diese umgehend begleicht und dem Handwerksbetrieb ein verlängertes Zahlungsziel (oft bis zu 3 Monate) für die Rückzahlung gewährt. Teure Lieferantenkredite und der Kontokorrentkredit bleiben unbelastet – und durch die sofortige Zahlung kann womöglich sogar Skonto genutzt werden.

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